D 2019, 70 min, Regie: Johanna Schellhagen/labournet.tv
1972 gründeten ein paar Arbeiter und Revolutionäre bei Opel in Bochum die „Gruppe oppositioneller Gewerkschafter“(GoG). Die GoG existierte über 40 Jahre und hat mit ihrer radikalen Betriebsarbeit den Widerstandsgeist in der Bochumer Belegschaft befeuert.
Als Betriebsräte gaben sie geheime Informationen an die Belegschaft weiter, sie sorgten für achtstündige Betriebsversammlungen, kämpften gegen Krankenverfolgung, organisierten ihren eigenen Bildungsurlaub und versuchten sogar, auf eigenen Faust direkte internationale Solidarität zwischen den verschiedenen General Motors Belegschaften in Europa herzustellen, um sich gegen die Standorterpressungen in den 90er Jahren zur Wehr zu setzen.
Ihre radikalen Aktivitäten kulminierten schließlich im wichtigsten Wilden Streik der deutschen Nachkriegsgeschichte, als die Belegschaft im Oktober 2004 sechs Tage lang das Werk besetzte und die Produktion in ganz Europa lahmlegte.
Ein Portrait von Kollegen, die sich Gehör verschafften. Ihre Praxis einer unbeirrten Betriebspolitik von unten zeigt, dass Widerstand möglich ist. Auch heute. Auch in Großbetrieben.
Regie, Ton und Schnitt: Johanna Schellhagen, Kamera: Thilo Schmidt, Milica Denic, Zara Zandieh, Mischung: Birte Gerstenkorn und Joel Vogel, Grafik: Zoff Kollektiv, Musik: Tomi Simatupang & AK Kessel, Animation: Julien Bach, Verleih: Sabcat Media, Produktion: labournet.tv
Kinostart: 02.05.2019
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PRESSESTIMMEN
Diese Doku erzählt den Werde- und Untergang des einstigen Prunkstücks der deutschen Autoindustrie aus Sicht der 1972 gegründeten Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GoG). Er erzählt diese Geschichte parteiisch, mit großer Sympathie für die einst revolutionären Ideale und wirkt deshalb sehr erfrischend. zitty Berlin
Die Qualität des lebendig montierten Films resultiert jedoch aus dem Umstand, dass er weit über das Bochumer Opel-Werk hinaus ein Stück deutscher Industrie-Geschichte mit ihren Arbeitskämpfen und den sich verändernden Unternehmensstrategien vom Wirtschaftswunder bis zur Globalisierung nachzeichnet. Filmdienst
Die Interviews, die Schellhagen geschickt durch Archivmaterial und Ausschnitte aus älteren Fernsehsendungen ergänzt, erinnern daran, dass die wirtschaftlichen Entwicklungen der vergangenen 50 Jahre nicht alternativlos waren. WAZ / Funke Medien NRW
Mehr als eine Anekdotensammlung. Deutschlandfunk Kultur
Opel Bochum konnten die Arbeiter nicht halten, aber die Hoffnung auf die Kraft des menschlichen Zusammenhalts. tagesschau24
Archivbilder und Zeitzeugen bereiten eine engagierte Lehrstunde für Arbeitnehmer. cinema
Doch trotz aller Niederlagen ist dies ein Plädoyer für Selbstorganisation und Selbstermächtigung. Der Tagesspiegel
Ein wichtiges und trotz allem ermutigendes Dokument über ein Kapitel linker Geschichte, über das viel zu wenig bekannt ist. Neues Deutschland
Er ist kein Zeitdokument, entstanden aus bloß historischem Interesse. Vielmehr soll er Inspiration für Menschen sein, sich auch heute am Arbeitsplatz zu organisieren und Widerstand gegen Ausbeutung zu leisten. die tageszeitung
Schellhagens „Luft zum Atmen“ ist ein Stück filmischer Gegengeschichtsschreibung. Es ist ein nicht zu unterschätzendes Verdienst des Films, die langjährige Geschichte der Betriebsarbeit bei Opel anschaulich nachzuzeichnen und Anknüpfungspunkte für die Gegenwart herauszuarbeiten. perlentaucher.de
Entstanden ist eine dichte Beschreibung der Kämpfe. konkret
Sehenswert. der Freitag
Der Unterschied zu anderen Betrieben: Bei Opel in Bochum gab es eine Opposition, die darauf bestand, dass Verzicht im Interesse von Kapital, Standortkonkurrenz und Nationalismus nichts einbringt. Dies dokumentiert der Film in beeindruckender Weise. Jungle World
Die GoG reiste zu den verschiedenen Standorten in Spanien, Belgien und Osteuropa. Aber ein gemeinsamer Widerstand kam nicht zustande. Die Gründe dafür werden Gegenstand der Diskussion sein, die der Film auslöst. graswurzelrevolution
Es ist wichtig, dass eine Geschichte der GOG geschrieben oder erzählt wird, und dieser Film leistet einen Beitrag dazu. kosmoprolet