ECONOMIA COL·LECTIVA – Europas letzte Revolution

Economía Colectiva. La última Revolución de Europa, Spanien 2014, 66 min, Regie: Eulàlia Comas

plakat_2

Der Dokumentarfilm gibt einen tiefen Einblick in ein weitgehend vergessenes, aber nach wie vor inspirierendes Ereignis der jüngeren Geschichte: Die selbstbestimmte Kollektivierung von 80% der katalanischen Wirtschaft zwischen 1936 und 39.

Auf den faschistischen Putsch General Francos im Juli 1936 antworteten die Arbeiter Kataloniens mit einer sozialen Revolution. Die Besitzlosen und ausgebeuteten Arbeiter, zum Großteil Anarchosyndikalisten, organisierten die Wirtschaft neu, selbstorganisiert und erschufen ein bis dato nie gesehenes soziales Sicherungssystem. Eine der radikalsten sozial-ökonomischen Umbrüche im 20. Jahrhundert. Europas letzte Revolution.

Hintergrundtext: Augustin Souchy – Die Kollektivierung in Katalonien

Kinostart: 26.11.2015

Die deutsche Fassung des Films kann für nicht-kommerzielle Veranstaltungen kostenlos über uns bezogen werden.

Auf labournet.tv findet sich der Film als Stream.

Presseheft I Plakat I Pressebilder I Trailer I Termine

AUSZEICHNUNGEN

Amsterdam Film Festival – Best Documentary Film Editing 2014
Accolade Global Film Competition – Award of Merit: documentary feature (09/2014)
Oregon International Film Awards – 2014 Oregon Film Awards – Platinum Awards
Oregon Underground Film Festival – Best Documentary 2014
Oregon Underground Film Festival – Best Director Documentary 2014

PRESSESTIMMEN

Die anarchistische Revolution und ihr Niedergang waren schon wiederholt Thema in Dokumentar- wie Spielfilmen. Etwa in Hans Magnus Enzensbergers „Der kurze Sommer der Anarchie“, Jaime Caminos brillantem fiktiven Dialog „La vieja memoria“ oder „¿Por que perdimos la guerra?“ von Diego Abad de Santillan und Luis Galindo. Die bekanntesten Beispiele sind „Land and Freedom“ (fd 31 553) von Ken Loach und „Libertarias“ von Vicente Aranda. Die 35-jährige Eulàlia Comas hingegen erzählt aus einer anderen, freieren Perspektive, aus dem unbelasteten Blickwinkel der Enkel. Es geht bei ihr nicht mehr um Fragen der moralischen Abrechnung, auch nicht um Vergangenheitsbewältigung, sondern um die Gegenwartsfähigkeit vergangener Utopien, um die Frage: Wie hat das eigentlich funktioniert? Wolfgang Hamdorf, FILMDIENST 

Zwischen 1936 und 1939 wurden rund 80 Prozent der katalanischen Wirtschaft kollektiviert. Das war die Antwort der Arbeiter auf den faschistischen Putsch General Francos im Juli 1936. Die Doku „Economia Col-lectiva – Europas letzte Revolution“ (2014) beleuchtet dieses spannende, von Anarchosyndikalisten getragene, aber weitgehend vergessene Ereignis. die tageszeitung

Im deutschen Geschichtsunterricht hört man kaum etwas vom Spanischen Bürgerkrieg. (…) Dass Francos Diktatur, ein faschistisches Regime mitten in Europa, bis in die 1970er Jahre bestehen blieb – nicht relevant in Zeiten des Kalten Krieges. Die republikanischen, linken, auch anarchistischen Franco-Gegner, die versuchten, dem Faschismus Paroli zu bieten – davon kein Wort. Vermutlich, weil die Geschichte von Siegern geschrieben wird; und weil Franco gewann; und weil er zehntausende Gegner nach 1939 hinrichten ließ. Diesem Schweigen will Economia Col-lectiva ein prägnantes filmisches Ausrufezeichen entgegensetzen – in der Originalfassung standesgemäß in katalanischer Sprache: Die Revolution des Anarchosyndikalismus in und um Barcelona, die dem Kapitalismus und dem Faschismus Signale der Solidarität und der Menschlichkeit im wirtschaftlichen Streben entgegenbrachte. Harald Mühlbeyer, kino-zeit.de

„Europas letzte Revolution“ heißt der Untertitel dieser gut einstündigen Dokumentation. Zwischen 1936 und 1939 gelang es Anarchisten in Katalonien, große Teile der Industrie an sich zu reißen und daraus erfolgreich arbeitende Kollektive zu machen. Doch die Anarchisten hatten viele Feinde, von links und von rechts. George Orwell notierte: „Niemand lebte dort außer den Bauern und uns selbst, und niemand hatte einen Herrn über sich.“ Martin Schwarz, zitty Berlin